Für die Fraktionen des Zentrums (Pro Aarau – EVP/EW und Grünliberale – Die Mitte) geht die am Montag im Einwohnerrat zu diskutierende Motion “Färberplatz wird zum Aarauer Lieblingsplatz” zu wenig weit. Sie führt im besten Fall zu einem Kompromiss, mit dem niemand richtig glücklich wird. Es ist Zeit, die Diskussion um den Färberplatz neu zu lancieren.
“Anders als die Freisinnigen sehen wir die Zukunft des Färberplatzes ohne Markthalle”, so Christoph Waldmeier, Einwohnerrat EVP/EW. Die Markthalle zerschneidet den Platz, engt ihn optisch ein. So ist der Färberplatz heute eher Durchgangszone denn Aufenthaltsort. “Statt finanzielle Ressourcen in die punktuelle Verbesserung eines nicht (mehr) bedarfsgerechten Projektes zu investieren, ist es an der Zeit, den Färberplatz grundlegend neu zu denken”, ergänzt Fiona Wiedemeier, Einwohnerrätin GLP.
Der Färberplatz soll in Zukunft heller, grüner und lebendiger werden. “Uns schwebt ein belebter, einladender Platz vor, auf dem sich die Aarauerinnen und Aarauer gerne aufhalten und miteinander in Kontakt kommen”, so Patrik Dober, Einwohnerrat Pro Aarau. So schlagen die Zentrumsfraktionen, neben der Entfernung der Markthalle, weitere Massnahmen vor. Öffentliche Sitzgelegenheiten und Begrünung sollen die Bevölkerung zum Verweilen einladen. Massnahmen zur Verminderung von Hitzeinseln machen den Färberplatz auch im Sommer zum beliebten Aufenthaltsort. Die Infrastruktur für einen kleinen Pop-up-Gastrobetrieb (mit saisonal wechselnden Anbietenden) könnten zudem die Experimentierfreude der Aarauer Gastroszene anregen. Aber auch die nichtkommerzielle Nutzung darf nicht zu kurz kommen. Für kulturelle Anlässe, wie beispielsweise das “Musig ide Altstadt”, soll die Nutzung einfach und unbürokratisch möglich bleiben. “Die Markthalle hat der Stadt gute Dienste erwiesen. Mit dem anstehenden Sanierungsbedarf ist ihre Zeit jedoch abgelaufen”, zeigt sich Lukas Häusermann, Einwohnerrat Die Mitte überzeugt.
Zentrum: Die Fraktionsgemeinschaft der Fraktionen Grünliberale – Mitte und Pro Aarau – EVP/EW
In der Fraktionsgemeinschaft der vier Mitteparteien ist die GLP mit Alexander Umbricht, Peter Jann, Cornelia Tschopp, Fiona Wiedemeier und Lea Naon fünffach; Pro Aarau mit Esther Belser Gisi, Fabio Mazzara und Patrik Dober dreifach; die Mitte mit Lukas Häusermann und Dieter Wicki doppelt und die EVP/EW mit Christoph Waldmeier und Cornelia Forrer doppelt vertreten. Mit insgesamt 12 Sitzen ist das Zentrum der zweitgrösste Player im Einwohnerrat und kann somit eine entscheidende Rolle in der Aarauer Politik spielen. Mit einer pragmatischen, progressiven Politik setzt sich das Zentrum für eine attraktive und lebenswerte Hauptstadt ein, die sich durch gesunde Finanzen, gute Rahmenbedingungen für Kinder und Familien und ein reichhaltiges Kulturangebot auszeichnet.