Freitag, 28. Juni 2019

Grünliberale setzen auf eine Zukunft mit der Sonne

Vortragsreihe zum Thema moderne Energiepolitik, Alternativen zu Öl und Gas sowie Eigenstromnutzung mit einer hauseigenen PV-Anlage.

Vortragsreihe zum Thema moderne Energiepolitik, Alternativen zu Öl und Gas sowie Eigenstromnutzung mit einer hauseigenen PV-Anlage.

   

Die Grünliberalen für die Vereinbarkeit von ökologischen und ökonomischen Anliegen ein, bezeichnet sich als lösungsorientiert in der Erzeugung von und Umgang mit Energie. Die von der Partei rechts der Mitte veranstalteten Vortragsreihen zu den internalen «Tage der Sonne» passen voll in das Konzept der aufstrebenden jungen Partei. Die Informationsveranstaltung im Bildungszentrum Zofingen moderierte Thomas Scheuzger, eidg. Dipl. Energieberater und Präsident der Grünliberalen Partei des Bezirks Zofingen.

   

Das Volk sagte ja zur Energiestrategie 2050 weg von Atomkraft und fossiler Energie. Der Mix von Fossiler Energie/Strom/erneuerbarer Energie soll von heute 68/25/7 Prozent auf 27/42/31 Prozent sich verändern, zeigte Beat Flach, GLP Aargau, in seinem Vortrag «Energiepolitik, wie schaffen wir die Energieziele 2050» auf. Die Herausforderung ist riesig, aber bewältigbar, die gesetzten Ziele zu erreichen. Sie müssten nur ernsthaft angegangen werden. Das Hauptproblem sieht der Aargauer Nationalrat im Schweizer Gebäudepark: 46% des schweizweiten Energieverbrauchs, 49% der fossilen Energie und 37% der elektrischen werden hier verbraten. Bezüglich CO2-Emmissionen sind Bauten dank Anreizsysteme, Effizienzvorschriften, Lenkungsabgaben und Technologieförderung auf Kurs. Konsum und Bevölkerungswachstum bremsen getroffene Massnahmen ein. Flach fordert daher lenkungswirksame CO2-Abgaben für Gebäude und Mobilität.

   

Bei Neubauten geht noch mehr, wie Markus Umiker von der Ecocoach AG, ein junges Startup-Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien, in seinem Referat «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ZEV, Stromspeicherung, energieautarkes Haus» aufzeigte. «Wir schaffen ausschliesslich mit erneuerbaren Energien, CO2-neutrales Wohnen ist unser Ziel», proklamiert der Ecocoach-Verkaufsleiter. Dabei ist eine ganzheitliche Betrachtung der Energielösung notwendig. Das Ecocoach-Energiemanagement steuert und verwaltet Photovoltaikanlage, Batterie- und Methanolspeicher, Elektroautoladestation und Gebäudeautomation inklusive Abrechnung in Mehrfamilienhäusern. Ein Pilotprojekt wurde mit neun Wohneinheiten im Kanton Schwyz realisiert.

  

Wie man erneuerbare Energie mit Windenergie erzeugen kann, präsentierte Niklaus Walther in seiner Projektvorstellung «Windstromanlagen uf em Chalt». Mit zwei Windkraftanlagen könnten der Stromverbrauch von vier Gemeinden im oberen Suhrental gedeckt werden. Die Gesamtkosten werden auf 8 Millionen Franken geschätzt. Um das Projekt realisieren zu können braucht es eine Förderung durch den Bund. Im Vorfeld wurden Windmessungen, Quellwasseruntersuchungen und Schall- und Windschattenberechnungen sowie eine Einwohnerbefragung durchgeführt. Um die Energieversorgung konstant gewährleisten zu können braucht es jedoch einen Mix von verschiedenen Technologien, wie der Staffelbacher Windanlagenexperte betont.

   

Bild und Text: Alfred Weigel

      

Tage der Sonne Referenten
Strahlten wie die Sonne: Moderator Thomas Scheuzger von der GLP Bezirk Zofingen, und die Tage-der-Sonne-Referenten Niklaus Walther, Markus Umiker und Nationalrat Beat Flach.